Klassische Homöopathie und Schulmedizin

Klassische Homöopathie und Schulmedizin

 

Wir wurden immer ausgelacht, weil wir sogar praktisch (und nicht nur theoretisch) mit den unvorstellbar kleinen Substanzmengen von 10-23 und höheren Potenzen arbeiten.
Aber nachdem im Jahr 1999 die Quanten-Elektro-Dynamiker, die mit 10-35 oder 10-45 rechnen, Nobelpreise bekommen haben, wird das bald kein Thema mehr sein.

Dr. Willibald Gawlik, Arzt und Homöopath

 

Ganzheitliches Denken verzichtet darauf, Einzelteile aus komplexen Zusammenhängen oder vernetzten Wechselwirkungen herauszulösen und zu betrachten. So nimmt sich die klassische Homöopathie auch nicht nur eines einzelnen Krankheitssymptoms an und behandelt es isoliert von anderen eventuell vorhandenen Störungen. Die Homöopathie behandelt den kranken Menschen oder das kranke Tier, sucht für die Gesamtheit der Krankheitsäußerungen deshalb ein einziges, auf diesen komplexen Zustand passendes Heilmittel.

Schulmedizin hat einen dazu unterschiedlichen Therapieansatz. Das isolierte Symptom, das erkrankte Organ allein oder das Syndrom wird betrachtet und behandelt. Deshalb spricht die Schulmedizin auch von Multimorbidität oder Mehrfacherkrankung bei Patienten, wenn mehrere Organe Fehlfunktionen zeigen – und sie setzt dann verschiedene Medikamente ein, die sich jeweils speziell der Funktionsstörung der „Einzelteile“ annehmen sollen.

Allerdings sind Produkte aus der pharmazeutischen Industrie mitunter – insbesondere im Notfall – lebensrettend. Es gibt also eine ganz klare Indikation für die Hochschulmedizin und gleichzeitig Grenzen für Behandlung akuter Zustände mittels Homöopathie.

Strukturveränderungen an Organen sind oft irreversibel, also nicht umkehrbar, daran wird auch die Homöopathie nichts ändern können.

Die Homöopathie ist in der Schulmedizin gegenwärtig noch wissenschaftlich umstritten und wird nicht anerkannt.

Die chronisch angewandten Arzneien der Schulmedizin beseitigen die negativ empfundenen Auswirkungen, die Resultate der Erkrankung. (Die Schulmedizin findet dafür klinische Krankheitsdiagnosen der betroffenen Organe ). Die Folgen der Erkrankung, das messbare Leiden erst rechtfertigt den Einsatz dieser so genannten allopathischen Medikation. (Allopathie meint einen Einsatz von Medikamenten, die der Krankheit entgegen gesetzt sind.)

Die Behandlung durch diese Medikamente ist schematisch, nicht individuell. Die Tatsache des schematischen Einsatzes wird schon dadurch bestätigt, dass eine vergleichsweise geringe Anzahl von chemisch synthetisierten Stoffen für eine Vielzahl von Erkrankungen zum Einsatz kommt. So wird eine einzige Substanz gegen eine Vielzahl von Schmerzzuständen angewendet, wohin gegen in der Homöopathie genau nach der Art des Schmerzzustandes, nach der Empfindung, Erstreckung, nach dem auslösenden Ereignis und den Umständen, die den Schmerz bessern oder verschlechtern, nach den sog. Modalitäten, gefragt wird und entsprechend das ähnlichste Mittel verabreicht wird.

Homöopathie stimuliert die Eigenregulation, die Heilung setzt im Zentrum des Geschehens ein.

Nur die klassische Methode der Homöopathie jedoch hat diesen Anspruch. Das heißt, es ist auch möglich, den Ansatz der Schulmedizin als Grundlage zur Verschreibung homöopathischer Arzneien zu nutzen. Das führt aber ebenso zu schematischer Behandlung, eventuell mit Nebenwirkungen durch die Fehldosierung, wie sie auch die chemischen Präparate hervorrufen. Es wird dadurch palliativ (unterdrückend) und nicht kurativ (heilend) behandelt.

Es gibt schwere Pathologien, bspw. im Falle fortgeschrittener Stadien bösartiger Tumoren, bei denen sich die klassische Homöopathie auch mit der Linderung der Beschwerden zufrieden geben muss. Dann setzt der Behandler mit der Therapie auf eine friedliche Lebensverlängerung. Von vornherein gehören chronische Erkrankungen jedoch nicht in diese Sparte, grundsätzlich kann eine Regulation oft noch stattfinden.

So finden sich häufig so genannte schulmedizinisch austherapierte Fälle in der Praxis des klassisch arbeitenden Homöopathen. Dieses Gebiet ist entsprechend anspruchsvoll und erfordert von allen Beteiligten – dem Tierhalter, dem Tier und dem Therapeuten – große Geduld, vom Therapeuten darüber hinaus große Erfahrung.

Sehr kurzfristig dagegen und oftmals sehr eindrucksvoll kann die Homöopathie in akuten Fällen helfen. Das sind meist dann die Situationen, die das Zeug dazu haben, Homöopathie-Skeptiker zu überzeugen.